Genezareth

Bodeninstallation ca 45 qm, 350 Glasscheiben, eingelassen in geschlitzte Holzplatten

Der Titel bezieht sich auf die biblische Wundergeschichte bei Matthäus 14 Vers 22-32 , in der Jesus auf dem Wasser wandelt und Petrus es ihm gleichtun möchte. Es geht um Glauben, Zweifel, Vertrauen.

Dr. Detlef Roth in der Eröffnungsrede im Bremer Dom 2003:

„Glas ist so transparent wie Luft, wie klares Wasser, aber es ist hart, zerbrechlich, ein extrem riskantes Material. Die rechteckigen Glasscheiben zeigen mit ihrer Spitze nach oben, sie signalisieren „Vorsicht, Gefahr, Verletzlichkeit“, „Komme nicht zu nah“. Aber da sind auch die silbernen Streifen, die schräg nach oben leuchten, da sind die grünen Linien der ungeschliffenen Kanten, da sind die weißen, spiegelnden Flächen, ein Genuss für das Auge. Das Auge verspricht vielleicht Leichtigkeit und ferne Sehnsucht. Wissen und Erfahrung sehen allerdings die feindliche Scharfkantigkeit, das kalt Schneidende. Und dann schiebt das Glas wie Wellen auf uns zu und züngelt mit den Spitzen, als ob es uns ertränken will mit tiefen Schnitten durch unsere Haut. So bleiben wir davor stehen, beugen uns herab und blicken durch gläserne, vereiste Schönheit in die tiefe Ferne“.